My Rubi
is

Wie alles begann

Viele Wege führen ins Nichts aber keiner am Jeep vorbei! Eigentlich war ich nie ein ausgesprochener Autonarr. Mein erstes Fahrzeug war ein Renault 12. Wer den Wagen aus den 80-igern kennt, weiss, dass sein Design kein besonders grosser Wurf war. Auch all die Nachfolge Modelle waren eher zweckmässig als dass sie dem Strassenbild eine besondere Note verliehen hätten. Technisch gesehen war das Fahrzeug ebenfalls eher ein „naja“ denn ein „oho“ aber immerhin hatte es vier Räder, ein wasserdichtes Dach und eine kräftige, nachträglich verbaute Pioneer Anlage mit respektablem Bass, mit an Bord.

Während Kollegen von ihren Ford Mustangs und Toyota Celicas träumten, waren mir ihre Schwärmereien und deren technisches Gefasel einerlei. Ich wollte sowieso alles hinter mir lassen und ins Land meiner Träume auswandern. Und dorthin wollte ich meine weinrote Rostlaube ganz bestimmt nicht mitnehmen. So endete sie dann nach einigen wenigen Jahren des Gebrauchs genau dort wo früher oder später alle fahrbaren Untersätze enden, in der Wagenquetsche.

In Australien dann, mangels nötigem Kleingeld nur mit einem bescheidenen, in die Jahre gekommenen Holden Station Wagon unterwegs, wurde mir dann schnell klar, dass nicht alle gesteckten Ziele mit 1×2 und 12 cm Bodenfreiheit erreicht werden konnten. Nicht dass wir es nicht versucht hätten, aber das Wellblech der Gravel Roads von Queensland und des Northern Territory forderten schnell ihren Tribut und so wurde die Reise dort bald eine kostspielige Angelegenheit. Statt Sehenswürdigkeiten steuerten wir öfters Autofriedhöfe und -werkstätten an und verbrachten unsere Zeit damit in klimatisierten Shoppingmals auf den Abschluss der Reparaturen oder die Anlieferung der Ersatzteile zu warten.

Viele Jahre später dann, mit etwas mehr als dem sauer zusammengesparten Lehrlingslohn auf der hohen Kante, war es mir dann endlich auch möglich eines dieser Vehikel zuzulegen. Damit gelang es dann tatsächlich auch, etwas entferntere Ziele abseits des Asphalts anzuvisieren bzw. zu erreichen. Wie sich aber zeigte, gibt es auch hier verschiedene Stufen der Glückseligkeit.

Was bisher geschah:

Chevy Blazer S10 Tahoe (US-Version)

Unser erstes 4x4 Gefährt. Es begleitete uns, gekauft in Seattle, bis hinunter nach Panama und schliesslich auch noch in die Schweiz. Alles ohne nennenswerte Pannen! Der Vierplätzer bot knapp Raum für zwei Paar ausgestreckte Beine und etwas Stauraum für Sack und Pack. Schwachstelle: Keine Diffsperre, unterdimensionierte Bremsen, quietschende Reserveradaufhängung.

Land Rover Series III LWB

Mit diesem Landy kam das erst Mal so richtiges Afrikafeeling auf! Der ungelenke, langsame und lottrige Defender-Vorgänger war kaum durch etwas zu beirren. Ein treuer, wenn auch nicht besonders komfortabler Begleiter auf unserer 3 monatigen Rundreise (Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika) Nachteile: Schwerfällig, lärmig und nicht ganz wasserdicht.

Chevy Blazer 4.3

Nach den guten Erfahrungen mit dem Blazer nun dieser nagelneue und äusserst komfortable und gefällige „Geländewagen“. Leider wie sein Vorgänger etwas schluckfreudig, mit seinen 200 PS dafür aber gut und vor allem bequem unterwegs. Nachteile: Keine zuschaltbare Diffsperre, wiederholte Probleme mit der Vorderachsaufhängung was dann auch bald zu einem vorzeitigen Weiterverkauf führte.

Swiss Army Saurer 2 DM

Sicher DER Hingucker aller bisher gefahrenen Offroad-Geräte. Dieser 7.5-tönner leistete uns immer problemlos seine Dienste und begleitet uns von der Schweiz bis nach Kenya. Unser rollendes Hotel war gutmütig zu fahren und absolut verlässlich. Nachteile: Hoher Verbrauch, ständig verrussende Motorenbremse und unpraktische Zwillingsräder hinten.

Iveco 35-10 4x4

4x4 made in Italy. Dieser Offroad-Bus welchen wir in gebrauchtem Zustand für teures Geld einem Offroad-Enthusiasten abgekauft und für noch viel teureres Geld zum Wohnbus verschönert hatten, blieb praktisch auf seiner Jungfernfahrt mit einem Motor-Totalschaden in Rosenheim liegen. Nachteile: Laut, langsam und nicht ganz rostfrei.

Range Rover Vogue 4.3

Der vorletzte Streich! Der als Gebrauchtwagen einigermassen erschwinglich erstandene Wagen enttäuschte weniger durch seine Geländeeigenschaften denn durch schlechte Verarbeitung. Das Flaggschiff seines Jahrgangs war bequem zu fahren und auch an Komfort fehlte es nicht. Unerschrocken im Gelände und trinkfreudig auf den Strassen. Nachteile: teurer Unterhalt, Rost und die englisch, verdrehte Bauart.